Wie helfen neue Fenster Energie zu sparen?

Wärmegedämmte Fenster tragen viel zur Energieeinsparung bei. Foto ©franckito depositphotos
Wärmegedämmte Fenster tragen viel zur Energieeinsparung bei. Foto ©franckito depositphotos

Die alten Fenster sind schlecht dämmend, zugig und einfach nicht mehr schön? Dann ist der Einbau neuer Fenster dringend nötig.

Durch den Austausch alter Fenster lässt sich viel Geld sparen. Denn wenn es um Wärmedämmung geht, haben die Fenster das größte Einsparpotenzial des Hauses – hier geht die meiste Wärmeenergie verloren. Fenster mit guten Wärmedämmeigenschaften – z. B. Isolierglas- bzw. Wärmedämmglas-Fenster – sind daher nicht nur für Neubauten wichtig.

Wann ist ein Fenster „alt“?

Die Definition eines „alten Fensters“ kann variieren, aber im Allgemeinen bezieht sich diese auf Fenster, die über einen längeren Zeitraum hinweg nicht gewartet oder modernisiert wurden. So zum Beispiel Fenster, die älter als 20 Jahre sind, oder solche, die nicht den aktuellen Standards im Hinblick auf Energieeffizienz und Komfort entsprechen.

Wann sollte ein Fenster unbedingt ausgetauscht werden?

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Fenster ausgetauscht werden sollte:

  • Wenn ein Fenster schlecht isoliert ist und Wärme oder Kälte leicht durchlässt, führt dies zu einem erhöhten Energieverbrauch und hohen Heiz- bzw. Kühlkosten. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, das Fenster durch ein energieeffizientes Modell zu ersetzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
  • Wenn ein Fenster beschädigt ist – z. B. durch Risse, Brüche oder Undichtigkeiten –, kann dies zu Feuchtigkeitsproblemen oder Zugluft führen. Auch Probleme mit der Bedienbarkeit, wie Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen oder undichte Dichtungen, können einen Austausch erforderlich machen.
  • Wenn ein Fenster den Lärm von außen nicht ausreichend abhält und die Lebensqualität beeinträchtigt, kann der Austausch durch schalldämmende Fenster sinnvoll sein.
  • Sinnvoll kann es auch sein, Fenster auszutauschen, um das Erscheinungsbild eines Hauses zu verbessern bzw. sie einem neuen Stil oder ebensolchen Designvorlieben anzupassen.

Wie hoch ist das Energiesparpotential durch neue Fenster?

Das wichtigste Ziel einer Verglasung ist der Schutz der Räume vor Auskühlung nachts und im Winter. Noch mehr als das Rahmenmaterial nämlich bestimmt die Verglasung den Wärmedämmwert der Fenster. 2- oder 3-fach-Verglasungen sind heute schon üblich – und die Werte, die heute nur durch (mindestens) Zweifach-Verglasungen erreichbar sind, werden bei Neubauten und Sanierungen bereits vorgeschrieben.

U-Wert und g-Wert

Wichtigstes Maß ist der U-Wert: Er gibt an, wie viel Wärme durch die Scheiben nach außen dringt: Je niedriger der Wert, desto besser die Wärmedämmung. Der g-Wert gibt hingegen an, wie viel solare Strahlung durch die Gläser nach innen dringt.

Große nach Süden ausgerichtete Glasscheiben mit hohem g-Wert können im Winter den Heizbedarf reduzieren. Für Süd-Fenster empfehlen sich daher Verglasungen mit möglichst niedrigem U- und möglichst hohem g-Wert. Für Nordfenster ist vor allem der niedrige U-Wert ausschlaggebend. Ein U-Wert von höchstens 1,3 entspricht den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEv). Moderne Dreifach-Verglasungen oder Vakuumfenster bieten sogar einen Wert von 0,5 und darunter.

Durch die Verwendung von Isolierglas lassen sich aber nicht nur Heizkosten sparen. Die Emission von CO2 wird verringert, der Wohnkomfort verbessert und die Wertsteigerung der Fenster bedeutet eine Wertsteigerung des Gebäudes insgesamt.

Worauf sollten Sie bei Isolierglas achten?

  • Der Wärmeverlust von Isolierglas-Fenstern wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst …
  • … die Beschichtung der Glasscheiben
  • … die Art des Edelgases, mit der die Hohlräume zwischen den Glasscheiben gefüllt sind
  • … die Anzahl der Glasscheiben bzw. Gas-Schichten in den Scheibenzwischenräumen
  • … die Wärmeleitfähigkeit des Randverbundes (besonders gut z. B. bei Aluminium Fensterprofilen)

Dabei nutzen Isolierglas und Wärmedämmglas teilweise die gleichen Techniken. Ältere Isolierglasscheiben (bis 1995) setzten auf einen festen Randverbund mehrerer Glasscheiben. Wärmedämmglas hingegen zeichnet sich aus durch spezielle Beschichtung der Glasscheiben. Beiden gemeinsam ist die Füllung der Scheibenzwischenräume mit wärmedämmendem Edelgas.

Heute werden die Techniken meist verbunden: Aktuelles Isolierglas bzw. Wärmedämmglas arbeitet in der Regel mit Beschichtung und Edelgas, verfügt aber zusätzlich über den Randverbund. Dies alles hat natürlich seinen Preis, und so gilt es zwischen Anforderungen und Kostenvernunft abzuwägen.

Gibt es Förderungen für den Austausch alter Fenster?

Vieles spricht für die Sanierung alter Fenster – vor allem macht sich die bessere Wärmedämmung neuer Fenster positiv bei der Heizkostenabrechnung bemerkbar; sie kommt aber auch der Umwelt zugute.

Das ist gut für Bauherren: Denn seitdem die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten ist, gelten verschärfte Anforderungen auch für Fenster. Großzügige Förderprogramme zur Gebäudesanierung tragen dazu bei, die Energiesparziele der Bundesregierung zu erreichen.

KfW-Förderprogramme

Die Förderprogramme der KfW zielen mitunter auf die verbesserte Wärmedämmung von Fenstern ab. Gefördert werden Baumaßnahmen mit vergünstigten Darlehen oder Zuschüssen. Beantragt werden können die Förderungen sowohl von Privatpersonen, als auch von Wohnungsunternehmen oder Gemeinden.

Programme der Bundesländer

Neben den Förderungen des Bundes bzw. der KfW stellen die Länder auch eigene Programme zur Modernisierung von Gebäuden bereit. Die Mehrzahl der Angebote dreht sich um die Finanzierung – sprich die Gewährung eines zinsgünstigen Darlehens für die energetische Sanierung von Fenstern.

Einige Bundesländer gewähren aber auch Zuschüsse zu Bauvorhaben oder Beratungsleistungen. Meist können die Förderungen zur Wärmedämmung von Fenstern direkt online bei den Landesbanken beantragt werden.

Steuerersparnis

Die indirekte Subventionierung der Wärmedämmung von Fenstern durch steuerliche Vorteile ist attraktiv. Privatpersonen können die Arbeitskosten von Handwerkern anteilig von der eigenen Steuerschuld abziehen. Einzige Bedingung ist, dass die erbrachten Leistungen nicht bereits durch KfW-Fördermittel finanziert wurden. Bei der Sanierung alter Fenster kann man also nicht nur Energie sparen und die Wärmedämmung erhöhen, sondern als netten Nebeneffekt auch noch Steuern sparen.

Fazit

Es lohnt sich, neue und energiesparende Fenster einzubauen – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Mit den Tipps aus diesem Ratgeber sind Sie gut gerüstet, um dieses Vorhaben in Angriff zu nehmen.